„Mühlengrund“: Tagesessen mit drei Gängen
Nikos Loutsas kommt bei der Bewirtung seiner Gäste gerne mit ihnen ins Gespräch.
Foto: Iversen
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Steven Meyer
26. August 2024 - 14:00 Uhr
Im „Mühlengrund“ in Heuchelheim-Klingen wird alles ohne Geschmacksverstärker zubereitet. Eine lange Tradition hat hier der Mittagstisch. Gäste greifen gerne darauf zurück.
Er blickt über die Terrasse. Dann geht er zu einem Tisch. „Ich bin gespannt, wie Ihnen unsere selbstgemachte Barbecuesoße schmeckt“, sagt Gastronom Nikos Loutsas, der mit seinen Gästen gerne ins Gespräch kommt. Seit 2018 ist er der Eigentümer der Gaststätte Mühlengrund in Heuchelheim-Klingen.
Von Dienstag bis Freitag wird dort neben der Hauptspeisekarte und einer wöchentlich wechselnden aktuellen Karte auch immer noch ein Tagesessen, in diesem Fall ein dreigängiger, vergünstigter Mittagstisch angeboten. Dieser werde gerne auch mal in der Mittagspause von Berufstätigen genutzt, sagt Nikos Loutsas. „Auch Stammgäste greifen auf das Angebot zurück. Sie schätzen unser ruhiges Ambiente.“ Ohnehin machten die Stammgäste insgesamt rund 80 Prozent der Gäste im „Mühlengrund “ aus. „Viele Menschen kommen immer wieder zu uns, sie schätzen die ruhige Atmosphäre“, sagt er. Es gebe auch vegane Gerichte. Ohnehin komme man im „Mühlengrund“ ohne Geschmacksverstärker aus und es werde nur Reismehl verwendet.
Mittagstisch hat immer drei Gänge
An diesem Donnerstag gibt es zunächst eine Gurken Kaltschale, dann einen kleinen Salat und als Hauptgericht einen Hirtenspieß mit Fleisch vom Rind, Schwein und Huhn, dazu Barbecuesoße und Pommes frites. Das Ganze kostet 12,90 Euro ohne Getränk. „Unsere Gerichte zum Mittagstisch wechseln. An besonders heißen Tagen, kann es auch mal ein größerer Salat sein“, erklärt der „Mühlengrund“-Inhaber. Klar ist: Es gibt immer drei Gänge mit Suppe, Salat und einem Hauptgang – und es fällt dafür immer der gleiche Preis an. Freitags gebe es immer gebackenes Seelachsfilet. Der Mittagstisch habe im„Mühlengrund“ eine lange Tradition.
Hirtenspieß mit dreierlei Fleischsorten, Barbecuesoße und Pommes frites.
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Die Gaststätte, die vielen Südpfälzern ein Begriff ist , liegt abseits des Ortsteils Heuchelheim idyllisch im Grünen gelegen. Drinnen bietet sie Platz für rund 150 Gäste, auf der Terrasse sind es rund 100 Plätze. Das Restaurant hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verändert. „Wir haben viel in den Standort investiert“, sagt der Inhaber. Sowohl die Gasträume als auch die Terrasse seien modernisiert worden. Auch in die Erneuerung der Küche, die nun mit modernsten Geräten ausgestattet sei, sei viel Geld geflossen.
Der »Mühlengrund« bietet auch zahlreiche Plätze im Freien.
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Aber Stillstand heiße auch jetzt nicht das Gebot der Stunde. Vielmehr soll als nächstes die Terrasse weiter verschönert werden. Nikos Loutsas hat hier schon entsprechende Vorstellungen, die er in die Tat umsetzen möchte. „Ich möchte den Gästen immer auch etwas zurückgeben, sie sollen sich bei uns wohlfühlen“, sagt er.
In den „Mühlengrund“ verliebt
Dabei sei es Zufall gewesen, dass der den „Mühlengrund“ erworben habe, denn eigentlich sei er gar nicht so richtig auf der Suche nach einem eigenen Lokal gewesen. Dann aber, als er das Objekt besichtigt habe, habe er sich in den „Mühlengrund“ verliebt. Es sei jedoch keine leichte Aufgabe gewesen seine Frau Jasna, „das Herz in der Küche des Mühlengrunds“, von seinem Vorhaben zu überzeugen. Schließlich aber haben sie sich geeinigt und auch die drei Kinder Ira-Sofia, Jannis und Markos helfen im Betrieb mit.
Für die kleinen Gäste gibt es auch ein paar Tier zu bestaunen – unter anderem Hühner.
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Der 52-jährige Loutsas, der griechische Wurzeln hat, wurde in Annweiler geboren, ist aber in Athen aufgewachsen. Dort hat er auch den Grundstock seiner gastronomischen Fähigkeiten erworben. Seit mehr als 35 Jahren ist Nikos Loutsas in der Gastronomie tätig. Bei seiner Rückkehr nach Deutschland, in die Südpfalz, hat es ihn zunächst wieder nach Annweiler und beruflich dann auch nach Landau verschlagen, wo er in einem griechischen Restaurant im Servicebereich tätig war. Anschließend ging es weiter in ein Restaurant nach Flemlingen, wo er ebenfalls im Service arbeitete. Die nächste Station war dann der „Mühlengrund“, in dem die Familie nicht nur arbeitet, sondern auch wohnt.
Gastronom bringt sich vieles selbst bei
„Vieles habe ich mir selbst beigebracht“, erzählt der dreifache Familienvater im Gespräch mit der RHEINPFALZ. In seiner Familie habe die Gastronomie zuvor keine Rolle gespielt. Besonders zu Hause fühle er sich im Servicebereich, da er den Umgang mit den Gästen liebe, er könne aber auch selbst den Kochlöffel schwingen. Insgesamt beschäftigt die Familie Loutsas in ihrem Betrieb insgesamt rund 25 Fest- und Teilzeitangestellte, drei davon sind Köche. Der Renner in seinem Restaurant sei das Pfälzer Rumpsteak vom argentinischen Rind mit geschmorten Zwiebeln, Rotweinjus und Bratkartoffeln, gefolgt vom Pfälzer Ofensteak vom Schwein mit Rahmsoße, Speck, Zwiebeln, Walnüssen, überbackenem Käse und Eierspätzle.
„Mühlengrund“ hat lange Tradition
Der „Mühlengrund“ hat eine lange Tradition. Aber seit wann gibt es die Gaststätte eigentlich? Das Haus in der Untermühle 1 sei laut Landesarchivamt Speyer im Jahr 1721 erstmals beurkundet worden, teilt Loutsas mit. Es wechselte dann mehr als zehn Mal den Besitzer, bis es 1938 vom Müller Johannes Mühlheußer aus Rheinzabern und seiner Frau Elisabeth erworben wurde. 1941 wurde der Mühlenbetrieb aufgenommen. Bis 1948 wurde die Mühle mit einem Mühlenrad durch Wasserkraft betrieben. Später wurde eine Turbine eingebaut, das Mühlengebäude aufgestockt und der Betrieb auf einen modernen Stand gebracht. 1953 wurde der Mühlenbetrieb stillgelegt. 13 Jahre später übernahm die jüngste Tochter Rosemarie mit ihrem Ehemann Josef Feldmann, einem gelernten Koch, das Mühlengebäude. Dann wurde die Gaststätte eröffnet und sie wurde „Mühlengrund“ genannt.
Weitere Informationen gibt es unter www.muehlengrund-pfalz.de im Internet.
Im Garten der Gaststätte gibt es ein Karussell
und ein Trampolin.
Foto: mey